Pädagogisches Konzept

zur Umsetzung

in den Ganztagsschulen

des Sportbundes Duisburg


Stadtsportbund Duisburg e.V.
Verf.: Dennis Besse, Sarah Franke & Christoph Gehrt-Butry (Stand: 01.03.2022)
Bertaallee 8b, 47055 Duisburg
www.ssb-duisburg.de

 

Vorwort


Mit diesem pädagogischen Konzept möchten wir Ihnen eine Grundlage und eine Unterstützung bieten, um Ihr pädagogisches Handeln im Alltag zu festigen. Hierbei dient dieses Konzept als Inspiration und Impuls zur Reflexion um dieses weiter zu entwickeln und zu optimieren.

Unser pädagogisches Handeln ist von essentieller Bedeutung für die Entwicklung unserer Kinder. Sei es im Bereich der Vermittlung von Normen und Werten, die Gewöhnung an feste Strukturen, Abläufe und Regeln, das Sozialverhalten innerhalb der eigenen Altersgruppe oder die Führung und Begleitung der Kinder in Richtung Selbständigkeit.

Außerdem möchten wir ein besonderes Augenmerk auf die Bedeutung und Wichtigkeit von Bewegung und sportlichen Angeboten für die Entwicklung der Kinder legen. Nicht nur die Förderung der Motorik wird hier durch begünstigt, sondern auch das soziale Miteinander. Das Ausüben sportlicher Angebote schult die Fairness, das Einhalten von Regeln, das Erreichen von Erfolgserlebnissen, den Umgang mit Niederlagen, die Stärkung des Selbstwertgefühls und das Kennenlernen des eigenen Körpers und dessen Kompetenzen.


Pädagogisches Handeln


Im Zentrum unserer Arbeit steht unser pädagogisches Handeln, Denn von diesem ist unser Erfolg in der Begleitung und Förderung der Kinder abhängig.

Wir möchten die Kinder unterstützen sich zu eigenständigen und selbstdenkenden Menschen zu entwickeln. Hierbei dienen wir den Kindern als Impulsgeber für die Entwicklung eigener Normen und Wert. Die Förderung von Selbständigkeit erfordert ein hohes Maß an Partizipation und Einbindung in Abläufe und Prozesse, die wir als pädagogischer Hilfe-Leister vorgeben. Das Einbeziehen der Kinder fördert die Kreativität und die Selbstreflektion. Dadurch, dass die Kinder als Teil des Prozesses wahrgenommen werden, stärken wir somit ihr Selbstwertgefühl, ihr Sozialverhalten und lassen sie unentdeckte Kompetenzen erlernen.

Das Sozialisieren der Kinder ist ein erheblicher Bestandteil unserer Arbeit. Durch feste Strukturen und Regeln lernen die Kinder ihr Sozialverhalten zu entdecken und zu entwickeln. Klare Eckpfeiler wie eine hohe Transparenz, Kommunikation und Geduld bringen den Kinder diese Regeln im Bereich der Verhaltenserziehung nahe. Richtlinien wie „keine Regel ohne Konsequenz“ oder das Belohnen der Kinder durch positives Sozialverhalten, helfen bei der Erreichung unseres Erziehungsziels. Aufklärung über Konsequenzen und Sanktionen bei Regelüberschreitungen helfen den Kinder ihr Verhalten selbständig in die richtige Richtung lenken zu können. Ebenso wie positives Verhalten durch Verstärker (individuell angepasste Belohnungen) belohnt werden können. Eine offene und transparente Kommunikationsstruktur mit den Kindern hilft uns Verständnis in unserem Gegenüber auszulösen und fördert die Entwicklung von Empathie.

Wir als Hilfe-Leister sehen uns in erster Linie als Impulsgeber und Vertrauensperson. Ob
wir die Kinder passiv oder aktiv begleiten, ist von den Bedarfen der Kinder und der Situation abhängig. In erster Linie verfolgen wir den Leitsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dieser geht einher mit dem Ziel die Kinder zu selbständigen und reflektierten Menschen zu erziehen.

Da wir in unserem Bereich vielen individuellen und facettenreichen Menschen begegnen,
müssen auch wir situativ und flexibel auf die unterschiedlichsten Bedarfe, wie religiöse
Hintergründe und familiäre Umstände, eingehen. Interesse und Neugier sind gute
Voraussetzungen, um mit den Kindern ins Gespräch über ebendiese Themen zu treten. Ein guter Zugang zu unseren Kindern hilft uns enorm bei unserem weiteren Erziehungsauftrag und kann den Prozess konfliktfreier gestalten. Erziehung ist ein langfristiger Prozess und verfolgt dementsprechend ein langfristiges Ziel. Die regelmäßige Anwendung von Methoden, der wiederholte Austausch von Regeln und das hohe Maß an Flexibilität sind Kernbausteine unserer Arbeit. Immer mit einer kinderzentrierten Haltung.

Neben der Begleitung im Freispiel vermitteln wir den Kindern diese Schwerpunkte auch um eine gesunde Essenskultur vorzustellen. In der Küchenumgebung setzen wir ebenfalls
Impulse zur Einhaltung von Verhaltensregeln. Darüber hinaus möchten wir den Kindern
aber auch eine facettenreiche und gesunde Essensvielfalt näherbringen. Dieses Ziel
erfordert Transparenz über die Menüplanung, Partizipation der Kinder, Kommunikation und Aufklärung über die Lebensmittel, sowie Respekt für die individuellen Bedürfnisse und Geschmäcker der Kinder. Probieren der Speisen ist erwünscht, wird aber nicht vorausgesetzt.
Pädagogische Schwerpunkte:


Förderung der Autonomie (Selbständigkeit)
Vermittlung von Normen und Werten
Sensibilisierung durch Kommunikation
Transparenz
Aufklärung (Konsequenz/Verstärker)
Partizipation (einbeziehen der Kinder in Prozesse)
Leiten & Begleiten (Impulsgeber)
Hilfe zur Selbsthilfe
Flexibilität
Individualität (Bedarfe)
Gesunde Essenskultur

 

Sport im Ganztag


Unser Sportangebot ist die fundamentale Basis unserer pädagogischen Arbeit. Gemäß dem Leitsatz unseres Trägers „regelmäßige, möglichst tägliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote beeinflussen die kognitive, emotionale, soziale und motorische Entwicklung der Kinder nachhaltig positiv und führen auch im außersportlichen Bereich zu deutlichen Kompetenzgewinnen“, arbeiten wir in Synergie mit den Kernbereichen Erziehung und Sport. Ein vielfältiges Sportangebot garantiert uns, die Kinder auf unterschiedlichen Ebenen fördern zu können. Zielsetzungen wie das Stärken des Wir-Gefühls, Selbstwertsteigerung, empathisches Empfinden, motorische Förderung und die Weiterentwicklung von den kognitiven Fähigkeiten, z.B. im Bereich der Auffassungsgabe und Umsetzung, sind alles Förderziele, die wir mit dem Sport im Ganztag bedienen können. Lernen mit der Enttäuschung des Verlierens aber auch mit der Freude des Gewinnens umzugehen. Immer stützend durch unsere pädagogische Begleitung (siehe pädagogisches Handeln).

Der Sport hilft den Kindern Kontakt zu ihren Altersgenossen zu knüpfen. Dies hilft den
Kindern Barrieren zu überwinden und in Kontakt zu treten. Selbst introvertierte Kinder
bekommen so die Möglichkeit soziale Kontakte herzustellen und neue bisher unbekannte
Kompetenzen kennenzulernen, und diese durch die Begleitung von Fachkräften, zu
entwickeln. Um ein facettenreiches Angebot bieten zu können, ist der Kontakt zu
Sportvereinen im eigenen Stadtteil unerlässlich. Auch über das eigene soziale Umfeld
können Honorarkräfte akquiriert werden, um das Sportangebot zu erweitern.

Ziele der Förderung von Bewegung, Spiel und Sport:

Stärkung des Wir-Gefühls
Motorische Förderung
Steigerung des Selbstwertgefühls
Gewinnen und Verlieren
Kontakte knüpfen
Förderung kognitiver Fähigkeiten
Empathie entwickeln

 


Netzwerkarbeit Schule


Neben unserer pädagogischen Arbeit mit unseren Kindern, begleiten uns noch weitere Schwerpunkte. Der regelmäßige Austausch mit dem Lehrerkollegium und der Schulleitung ist für eine qualitativ hochwertige Arbeit im Ganztag unerlässlich. Eine systemische Kooperation innerhalb der Schule kann nur effektiv gelingen, wenn alle Parteien sich regelmäßig austauschen. Je nach Konzept des pädagogischen Ganztages, könnte es bei geschlossenen Gruppen zu einem Austausch zwischen Gruppenleitung und
Klassenlehrer*in z.B. in einem wöchentlichen Rhythmus kommen. Dies stellt eine produktive Arbeit für die individuellen Bedarfe der Kinder dar.

Das pädagogische Leitungsteam sollte sich ebenfalls regelmäßig mit der Schulleitung austauschen. So lässt sich sicherstellen, dass über die pädagogische
Leitung Informationen betreffend der Schule auch ihren Weg in den Ganztag finden.

Über den kommunikativen Austausch innerhalb der Schule hinaus, ist die Elternarbeit ein wichtiger Bestandteil für eine optimale pädagogische Arbeit mit den Kindern. Ein regelmäßiger Austausch über den Entwicklungsstand und das Sozialverhalten der Kinder mit den Eltern hilft uns gemeinsam und zielgerichtet zu arbeiten. Individuelle Einladungen zum Gespräch mit der pädagogischen Leitung und der Gruppenleitung sind hierfür notwendig. Begrüßenswert sind ebenfalls eingerichtete Sprechstunden. Dies garantiert einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit und fördert somit Verständnis
und Empathie unserer Eltern. Außerdem bekommen wir so die Möglichkeit unser Konzept transparent zu transportieren.

Darüber hinaus sollten wir uns als Ganztag dem Stadtteil öffnen. Kooperationen mit hier
befindlichen anderen sozialen Einrichtungen und/oder Sportvereinen erweitert unser Portfolio an Angeboten. Mit der Unterstützung der Schulleitung können durch eingerichtete Arbeitskreise diese Netzwerke entstehen und über das System Schule hinaus Kooperationen gebildet werden. Außerdem helfen diese den Kinder ein adäquates Freizeitangebot in ihrer Umgebung zu finden.

Ergebnisse eines quten Netzwerks:

Gutes Arbeitsklima
Informationsgrundlage
Stärkung des Wir-Gefühls
Vernetzung im Stadtteil
Kooperationen
Erhöhtes Angebot
Optimiertes Arbeiten


Schlusswort


Dieses Konzept soll Ihnen und Ihrem Team als Leitfaden dienen. Durch diesen erhalten Sie einen strukturierten Überblick über die Schwerpunkte Ihres pädagogischen Handelns und den daraus entwickelten Zielen. Dies ermöglicht es Ihnen das Arbeiten mit den Kindern und Ihrem Team zu optimieren, und zielgerichteter zu handeln. Ein kleiner Überblick über die Schwerpunkte und Tätigkeitsfelder in unserem Arbeitsbereich. Dieser Leitfaden dient als eine Übersicht, um das zielgerichtet Arbeiten zu erleichtern. Diese Eckpfeiler werden durch Ihre eignen Impulse und das individuelle System ebenfalls noch erweitert werden.

Es dient als konzeptionelle Grundlage,auf welche Sie aufbauen können und um Ihnen das Leiten und Begleiten Ihres Teams ein wenig zu erleichtern. Wir hoffen diese ausgearbeitete Konzeption ist für Ihre pädagogische Arbeit hilfreich.